Spotify-Gründer finanziert deutsches KI-Startup
Der Gründer des Musikstreaming-Dienstes Spotify, Daniel Ek, finanziert über einen Risikokapitalfonds ein Münchener Start-up, das Künstliche Intelligenz (KI) für das Militär entwickelt.
Eks Risikokapitalfonds Prima Materia stecke 100 Millionen Euro in das Anfang des Jahres gegründete Unternehmen Helsing, sagte Helsing-Mitgründer Gundbert Scherf dem Handelsblatt.
Helsing entwickle KI-Technologie, die Muster hinter den Daten aus Kameras, Wärmebildern, Radardaten und anderen Sensoren etwa an Flugzeugen, Drohnen und Fahrzeugen erkennt. „Wir wollen so ein Lagebild erschaffen, das bestmögliche Entscheidungen ermöglicht“, sagte Scherf. KI könne Bilder und Daten schneller und präziser auswerten und zugleich mehr Daten berücksichtigen. Der 39-Jährige hat nach eigenen Angaben von 2014 bis 2016 im Verteidigungsministerium den Aufbau des Cyber- und Informationsraum-Kommandos mitkonzipiert und die Beschaffung großer Rüstungsprojekte umgestellt. Zuletzt arbeitete er für das Beratungsunternehmen McKinsey.
Der schwedische Unternehmer Ek hatte im vergangenen Jahr seinen Fonds Prima Materia mit einer Milliarde Euro ausgestattet, um damit europäische Technologie-Gründer zu unterstützen. „Europa hat eine große Chance, beim Aufbau dynamischer KI-Systeme führend zu sein, die ethisch, transparent und verantwortungsbewusst konzipiert sind“, erklärte Ek in einem schriftlichen Statement die Investition in das junge Unternehmen mit rund 70 Mitarbeitern. Als Kunden sieht das Software-Start-up entweder die jeweiligen Armeen und Sicherheitsbehörden direkt oder Waffenhersteller, die die Software in ihre Systeme integrieren wollen.
„Wir wollen KI nur einsetzen, um die Entscheidungen von Menschen zuverlässiger zu machen“, sagte Scherf. Daher richte sich Helsing ausdrücklich an demokratische europäische Staaten und sei für diese eine Alternative zu KI-Software aus dem Ausland. „Wir brauchen derartige Fähigkeiten souverän in Europa, damit wir unsere Werte technologisch verankern können“, sagte Scherf.